Der Karijini National Park in der Hamersley Range war unser nächstes Ziel. Bei leichter Bewölkung und fast 30°C brachen wir kurz nach acht Uhr am elften Januar in Exmouth auf. Zurück auf dem North West Costal Highway überquerten wir am Nanutarra Roadhouse den Ashburten River. Ich erwähne das nur, weil einer der wenigen Flüsse nördlich von Perth war, in dem Wasser floss. Am Nanutarra Roadhouse bogen wir auf den Highway 136 ab. Erführt immer weiter ins Landesinnere. Nach Niederschlägen war hier die Landschaft viel grüner. Auch gebirgiger wird es nun. Das war eine willkommene Abwechslung zu den verdorrten Ebenen in Küstennähe. Etwa 50 Kilometer vor Paraburdoo wählten wir die Schotterstraße nach Tom Price. Wir hielten diese für reizvoller. Durch sehr schöne Landschaft erreichten wir die Bergbaustadt Tom Price. Wir schauten uns einen großen Kipper aus einer Mine an (256 Tonnen Gesamtgewicht, Räder mit 2,9 Meter Durchmesser). Dann fuhren wir weiter in den Karijini National Park. Unterwegs begegnete uns ein Waran. Kurz nach Passieren der Parkgrenze gelangt man zum Mount Bruce. Wir informierten uns gleich, denn morgen wollten wir hinauf wandern. Über den Banjima Drive (Schotterpiste) fuhren wir tiefer in den Park. Wir wollten auf einem einfachen Campground im Outback übernachten. Dieser wird allerdings privat betrieben und war recht teuer für die einfache Ausstattung. Wir hätten auch zurück nach Tom Price fahren können. Naja!
Kilometerstand: 85068km
12. Januar. Diese Nacht hatten wir wieder schlecht geschlafen wegen dem heißen Untergrund. Um der Mittagshitze zu entgehen, standen wir fünf Uhr auf. 6.45 Uhr waren wir am Ausgangspunkt zur Wanderung auf den Mt. Bruce.Es war nur leicht bewölkt. Fast während des gesamten Aufstiegs war eine Wolke vor der Sonne. Das war sehr angenehm für uns. In südlicher Richtung ist immer ein Tagebau, wo Eisenerz abgebaut wird, zu sehen. Das Gestein in dieser Gegend hat einen hohen Gehalt an Eisen. Es erinnerte mich immer an die Erzhalden vom Thyssen-Stahlwerk in Duisburg. Nach zwei Stunden waren wir auf dem 1235 Meter hohen Gipfel des zweithöchsten Berges von Western Australia. Nun schien auch die Sonne, und wir konnten die intensive Färbung der Felsen genießen. Leider wie so oft wurden wir von vielen Fliegen belästigt. Nach einem längeren Aufenthalt auf dem Gipfel stiegen wir wieder hinab. 11.15 Uhr waren wir zurück am Auto. Reichlich Trinken ist ganz wichtig bei diesen Temperaturen (>30°C). Nun wollten wir noch eine der Schluchten im Park besuchen. Wir hatten uns für die Dale Gorge entschieden.
Nach dem Besuch des interessanten Visitor Center fuhren wir zur Dales Gorge. Vom Parkplatz am Fortescue Falls liefen wir am Rand der Schlucht Richtung Circular Pool. Der steile Abstieg in die Schlucht führt oft über Stufen. Unten angekommen testeten wir gleich das Wasser im Bach. Es war sehr warm. Auch die Felsen waren durch die Sonneneinstrahlung heiß. Bei kurzen Pausen spürten wir, wie die Hitze durch die Schuhsohlen kam. In der Schlucht ging es nun zurück zum Fortescue Falls. Die üppige Vegetation mit großen Bäumen und Gräsern steht in krassem Gegensatz zu den kargen höhergelegenen Gebieten. Oft war kein richtiger Weg mehr zu erkennen. Einige Mal mußten wir am Fels entlang klettern. Hat Spaß gemacht. Trotz der schattenspendenden Bäume war es immer noch sehr heiß (weit über 30°C). Oberhalb des Fortescue Falls befindet sich ein natürlicher Pool mit Bademöglichkeit. Diese nutzten wir aber nicht, denn das Wasser war trübe. Außerdem war es auch schon recht spät und wir hatten noch keinen Platz zum Übernachten.
Zurück am Auto fuhren wir bis Munjina kurz hinter der Parkgrenze. Vorher lohnt noch ein kurzer Stop am Munjina Gorge Lookout. Zum Roadhouse gehört auch ein Campingplatz. Diesen nutzten wir. Am Abend unterhielten wir uns lange mit einem Paar aus der Schweiz. Sie waren auf dem Weg nach Süden. Tage vorher sind sie den North West Costal Highway nach den Umweg über Karijini N. P. nach Norden gefahren. Sie beschrieben uns die Landschaft dort als eintönig. Der für australische Verhältnisse kurze Umweg von 300km durch die Hamersley Range ist also eine lohnenswerte Alternative.
Kilometerstand: 85257km
weiter in nördlicher Richtung
nach oben