Am Vormittag des achten Januar machten wir uns in Monkey Mia auf den Weg nach Coral Bay. Durch sehr ausgetrocknetes Land mit spärlichere Vegetation lernten wir nun auch die großen Entfernungen abseits der Städte kennen. Mehr als 200 Kilometer zwischen Ortschaften (oft nicht mehr als ein Roadhouse mit Tankstelle und Imbiß) sind keine Seltenheit. In Carnovan kauften wir wieder Vorräte ein. Jetzt besorgten wir uns auch ein Thermometer, denn die aktuellen Temperaturen interessierten uns sehr. Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt gegen 14.30 Uhr herrschten 44°C bei wolkenlosem Himmel. Nördlich von Carnarvon war ein Gewitter zu erkennen. Viel Regen bekamen wir allerdings nicht ab. In Coral Bay angekommen suchten wir uns einen Campingplatz und informierten uns über Schnorcheltouren. An verschiedenen kleinen Kiosken werden die Touren angeboten. Bis auf einen waren die aber schon geschlossen. Hier ließen wir uns beraten. Die aus unserer Sicht schönste Tour wurde hier angeboten. Wir entschieden uns am nächsten Morgen wieder hier her zu gehen und die Tour mitzumachen. Am Abend leicht bewölkt und 27°C.
Kilometerstand: 84006
9. Januar. Gegen acht Uhr fanden wir uns am Stand für die Schnorcheltour ein. Wir probierten die Ausrüstung an und hatten dann noch etwas Zeit, bevor es 9.30 Uhr los ging. Mit einem Bus fuhr man uns wenige Kilometer über eine Sandpiste zum Strand. Insgesamt 15 Teilnehmer. Ein Schlauchboot fuhr drei Mal zu einem kleinen Schiff, das nicht nah genug zum Strand fahren konnte. In den ruhigen vom Ningaloo Reef geschützten Gewässern vor Coral Bay fuhr man mit uns zu einer Stelle, wo Mantarochen nach Plankton fischen. Es dauerte nicht lange und der erste wurde gesehen. In zwei Gruppen gingen wir ins Wasser. Der Rochen schwamm aber sehr schnell weg. Es war eine große Anstrengung, ihm zu folgen. Der Führer ein weiterer Teilnehmer und ich schwammen dem Tier am längsten hinterher. Dann wurden wir aber alle wieder ins Boot geholt. Nach kurzer Zeit wurden drei Rochen entdeckt. Diese schwammen dann mit geringer Geschwindigkeit im Zick-Zack-Kurs durchs Wasser. Wir konnten sehr lange über und neben den Fischen schwimmen. Eine Meeresschildkröte kreuzte auch unseren weg. Zu anderen Jahreszeiten kann man hier auch neben Walhaien schwimmen. Dieser erste Schnorchelgang war schon unheimlich faszinierend. Und es folgten hier noch zwei. Zunächst ging es aber zum Turtle Sanctuary. Hier waren Meeresschildkröten vom Boot aus zu beobachten.
Nun ankerte das Boot am Ningaloo Reef. Nach einem gelungenen Mittagessen an Bord konnten wir wieder ins Wasser. Ich war mit der erste im Wasser und der letzte, der herauskam. Für mich waren es heute die ersten Schnorchelgänge überhaupt. Um so mehr war ich beeindruckt. Viele Fische schwammen so nah neben mir, daß ich sie fast berühren konnte. Sehr oft tauchte ich einige Meter tief, um das Riff auch aus dieser Perspektive sehen zu können. Neben vielen bunten Fischen, auch ein kleiner Rochen war zu sehen, kam auch eine Schildkröte vorbei. Später hielt das Boot noch einmal am Riff, wo mehr Schildkröten zu sehen sein sollten. Ich war wieder schnell im Wasser und beobachtete das Riff. Tatsächlich kamen jetzt gleich zwei Schildkröten geschwommen. Sie entfernten sich aber wieder. Wahrscheinlich konnte nur ich sie sehen. Einzelne Schildkröten schwammen aber einige Mal vorbei. Leider erreicht man unter Wasser nicht so eine Bildqualität, wie an Land. Einfachere Kamera, Schwebstoffe im Wasser und Farbanteile werden mit zunehmender Tief aus dem Licht gefiltert. Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder zurück. Mit diesem Ausflug erlebten wir bis jetzt den schönsten Tag unseres Australienaufenthaltes. Wer am Schnorcheln interessiert ist, sollte auf alle Fälle in Erwägung ziehen, hier an der Westküste zu schnorcheln. Es herrscht eine viel angenehmere Atmosphäre als im Osten am Great Barrier Reef. Die Orte hier sind bei Weitem nicht so auf Massetourismus ausgelegt.
Am Abend fuhren wir noch die relativ kurze Strecke von 150 Kilometern nach Exmouth. Termitenhügel waren nun immer mehr zu sehen. Auch Adler und andere Greifvögel, die an überfahrenen Tieren fraßen, saßen oft am Straßenrand.
Kilometerstand: 84156 km
Nächstes Ziel: Cape Range N. P.