Vom Undara Volcanic N. P. fuhren wir in nordöstlicher Richtung Anfangs durch lichten Eukalyptuswald kamen wir der Great Divide Range immer näher. Nun war die Vegetation satt grün mit vielen Weiden, auf denen Rinder zu sehen waren. Manchmal kam es uns vor wie im Voralpenland. Durch dichte Regenwälder kreuzten wir die Great Divide Range. Wir fuhren Richtung Innisfail und erreichten das Tiefland an der Ostküste. Hier findet man endlose Zuckerrohrfelder. Hin und wieder Bananenplantagen. Von Innisfail weiter nach Süden erreichten wir am Abend Tully. Auf einem schönen ruhigen Campingplatz verbrachten wir die Nacht. Umgeben von ungewohnt dichter und üppiger Vegetation.
Kilometerstand: 95336km
3. Februar. Auf dem Campingplatz riet man uns zum 20km südlich gelegenen Murray Falls zu fahren. Das taten wir dann auch. Neun Uhr kamen wir dort an. Ein kleiner Wasserfall mit Pool im Bach, den wir zum schwimmen nutzten, und einfachem Campingplatz im Regenwald. Gute Alternative zum Übernachten auf einem Caravan Park in einer Stadt. Ein 1,8km langer Walk durch den Regenwald ist möglich. Er führt zu einem Lookout oberhalb des Wasserfall. Von dort bot sich uns ein schöner Blick auf das Tal vor dem Wasserfall. Auf Tafeln erfährt man viel über die Natur und die Ureinwohner. 11.30 machten wir uns auf Richtung Wallaman Falls im Lumholz National Park. Wieder an vielen Zuckerrohrfelder vorbei.
In Ingham bogen wir dann nach Westen ab. Nach 40 Kilometer windet sich eine Schotterstraße ins Gebirge. Weiter durch den Regenwald kamen wir bald zum Abzweig zum Lookout auf den Wasserfall. Mit 308 Meter Höhe ist Wallaman Falls der höchste Wasserfall Australiens. Als wir den ersten Blick auf den Wasserfall werfen konnten, waren wir sehr enttäuscht. Kein grandioser Wasserfall, wie wir ihn aus Prospekten kannten, war zu sehen. Wegen lang anhaltender Trockenheit lief bloß ein Rinnsal vom Felsen. Trotzdem machten wir uns auf den zwei Kilometer langen Weg hinunter in die Schlucht. Wir hofften Helmkasuare, eine seltene Straußenart, zu sehen. Uns liefen aber nur dicke Frösche und Bush Tucker, truthahnähnlicher Vogel, über den Weg. Nach zwei Stunden waren wir wieder oben am Auto und fuhren die wenigen Kilometer zum Campingplatz. Dieser liegt mitten in der Natur. In einer Tüte muß man die Gebühr von acht Dollar hinterlassen. Wir waren ganz allein hier oben und konnten vielen Vögeln zuhören, ohne gestört zu werden. In der Dämmerung gingen wir den kurzen Weg zu Pools am Stony Creek. Hier leben Schnabeltiere. Viel Hoffnung, einige zu sehen, hatten wir nicht. Um so überraschter waren wir, als sich das erste Schnabeltier schon kurz nach Ankunft am ersten Pool zeigte. Während des Abend beobachteten wir noch einige. Schildkröten tauchten auch oft zum Luft holen auf. Bei Sternlicht war noch eine Dusche in der einfachen Kaltwasserdusche nötig.
Kilometerstand: 95632km
Am nächsten Morgen gingen wir in der Dämmerung noch ein Mal zu den Pools. Wieder sahen wir einige Schnabeltiere. Auch eine Wasseragame schwamm durch den Tümpel. Die Schnabeltiere kommen nur in der Dämmerung aus ihren Höhlen am Ufer und gehen im Schlamm am Grund der Pools auf Nahrungssuche. Eines tauchte sogar nur fünf Meter vor uns zum Luft holen auf. Kurz nach neun machten wir uns auf den Weg. Wir stoppten noch ein Mal am Lookout vor dem Wasserfall und fuhren dann weiter Richtung Townsville.
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