Zehnter Januar. Die letzte Nacht war für uns die bislang unangenehmste. Durch die intensive Sonneneinstrahlung war der Boden unter unserem Zelt so aufgeheizt, daß es sich im Zelt während der gesamten Nacht nicht abkühlte. Wegen Insekten und anderen Kleintieren konnten wir uns aber auch nicht einfach außerhalb des Zeltes hinlegen. Wir schwitzten sehr und schliefen schlecht.
Der Cape Range National Park war heute unser Ziel. Auf dem Weg dorthin begegnete uns am Rand von Exmouth eine Emu Familie. Später lag unter fast jedem Busch ein Känguru, um sich vor der Sonne zu schützen.
Die Yardie Road führt an der Küste entlang nach Süden zur Yardie Creek Gorge. Von dort aus als Sandpiste, nur für geländegängige Fahrzeuge geeignet, bis Coral Bay. Einige Buchten und Strände laden zu kurzen Stops ein. In einer Bucht konnten wir etwa 15 Riffhaie beobachten, die sich im warmen flachen Wasser tummelten. Wir gingen sehr nah heran. Aber immer wenn uns ein Fisch bemerkte, schwamm er sehr schnell weg. Auch verschiedene Seevögel und viele Krabben waren zu sehen. Unser eigentliches Ziel war die Yardie Creek Gorge, wo zwölf Uhr eine Bootsfahrt begann.
Vom "Kapitän" erfährt man während der Fahrt mit dem kleinen Boot sehr viel. Yardie Creek führt nur selten Wasser. Weil die Schlucht unterhalb des Meeresspiegel liegt, trocknet sie nie aus. Gleich am Anfang lagen einige Kängurus unter den Mangroven. Auch auf andere Tier wurden wir aufmerksam gemacht. Ein Falke klammerte sich an die Felswand. Ermußte ins Wasser gefallen sein und konnte nun mit dem nassen Gefieder nicht fliegen. Er wurde von Passagieren aus dem Wasser geholt. Nach nicht einmal zwei Kilometern war das Ende der befahrbaren Strecke erreicht. Der Rückweg begann. 25,-§ pro Person erschienen uns für diesen kurzen Ausflug etwas zu viel. Wir wanderten dann noch an der Schlucht entlang. Uns boten sich schöne Blicke Auf Gorge und Umgebung. Wer auf die Informationen während der Bootsfahrt verzichten kann, sollte nur einen Spaziergang entlang der Schlucht unternehmen.
Auf dem Rückweg nach Exmouth hielten wir wieder einige Male an. An der Mangrove Bay mit Beobachtungsplattform sieht man viele Vögel. Reiher, Kormorane, Pelikane und mehr. Aber auch von Mücken wird man hier überfallen. In Exmouth suchten wir uns einen anderen Campingplatz. Wir fanden einen am Rand des Ortes mit einigen Bäumen. Hier bauten wir unser Zelt im Schatten auf und die Nacht wurde wesentlich angenehmer als die letzte. In der Dämmerung fuhren wir wieder zum Strand des Cape Range National Park. Wir konnten nun große Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten. Wenn man sie schnaufen hört, kann man sich vorstellen, daß es eine riesige Anstrengung für diese großen schweren Tiere ist, an Land zukommen und die Gruben in den Sand zu graben.
Am nächsten Morgen waren zwei Emus auf dem Campingplatz. Sicher bekommen sie hier hin und wieder Futter. Sie kamen auch an unseren geöffneten Kofferraum und wollten sich etwas suchen. Ein Schwamm, der Brot ähnelte, wurde dann auch schnell weggeschnappt. Ich konnte ihn aber wieder zurückholen, bevor ein Tier ihn verschluckte.
Kilometerstand: 84399km
Karijini N. P.