Viele allgemeine Informationen über den Yellowstone Nationalpark gebe ich hier nicht. Dafür gibt es reichlich Quellen. Ich beschränke mich auf das, was mit Wanderungen in Verbindung steht.
Ich landete in Billings und versorgte mich hier noch reichlich mit Vorräten. Im und um den Nationalpark ist die Auswahl begrenzt und die Preise sind höher.
Mit seiner Nord-Süd- wie auch Ost-West-Ausdehnung von jeweils über 90 Kilometern und einem Netz von mehr als 800 Meilen Wanderwegen bietet der Yellowstone Nationalpark unendliche Wandermöglichkeiten. Diese beginnen mit kurzen und einfachen Spaziergängen in den touristisch stark erschlossenen Gebieten und lassen sich zu ausgedehnten Mehrtagestouren weit ins Hinterland fortsetzen. Für Übernachtungen im Backcountry ist ein Permit nötig. Dieses bekommt man gegen eine geringe Gebühr pro Übernachtung in einer Ranger Station, nicht im Visitorcentre. Bei der ersten Anmeldung muss man sich ein Video über die Verhaltensregeln, besonders gegenüber Bären, anschauen. Trifft man Ranger während einer Mehrtagestour, kontrollieren diese das Permit!
Stege über Wasserläufe fand ich im Hinterland nie. Oft hieß es: Schuhe und Socken aus, Hosenbeine ab, Sandalen an und durch das Wasser waten. Im Frühsommer während Schneeschmelze oder nach heftigen Regenfällen kann das problematisch sein. Ich hatte im September allerdings nie Schwierigkeiten, selbst beim Queren des Yellowstone Rivers nicht.
Bären: Beachtet man alle Empfehlungen zum Verhalten in der Wildnis, sollte es zu keinen kritischen Situationen kommen. Ist man in einer Gruppe unterwegs, unterhält sich, verursacht Geräusche, bekommt man wahrscheinlich nie einen Bär zu Gesicht. Ich war allein unterwegs, meistens sehr leise, und hatte einige Begegnungen mit Grizzlies. Anfangs war es schon ein mulmiges Gefühl. Ich hatte auch die ernsten Zwischenfälle im Kopf, von denen zu lesen ist. Doch dieses Gefühl legte sich mit der Zeit. Mir kam schließlich ein Bär auf dem Wanderpfad entgegen. Er stand fünf Meter vor mir und die Situation war völlig entspannt, einer der schönsten Momente meines Aufenthaltes.
Große Teile des Nationalparks sind in verschiedene Bear Management Areas (BMA) aufgeteilt.
Hier gelten unterschiedliche Regeln. Zum Teil ist das Betreten im Frühjahr und Frühsommer völlig verboten.
Wetter: An der Vegetation, die überwiegende Baumart ist die Lodgepole Kiefer, ist zu erkennen, dass die Region eher weniger Niederschläge abbekommt. Trotzdem können heftige Regenfälle, Gewitter oder sogar Schneefälle auftreten. Man befindet sich fast immer in Höhen von weit über 2000 Metern. Selbst im Sommer sind Nächte bei klarem Wetter frostig. Im September erlebte ich starken Schneefall, alle höheren Berge waren einige Tage schneebedeckt. Oft hatte ich morgens Reif an der Innenseite vom Zelt.
Meine Wanderungen: