Zugang | Knapp zehn Meilen östlich von Escalante vom Hgw.12 nach Süden auf die Spencer Flat Road abbiegen, eine Dirtroad, die bei Trockenheit problemlos mit normalen PKWs befahrbar ist. Knapp drei Meilen nach dem Abbiegen befindet sich rechts ein kleiner Parkplatz, gerade ausreichend für zwei Autos. |
Länge | 18 km |
Zeit | 8 Stunden |
Stand | Februar 2011 |
Besonderheiten | mehrere kurze Slotabschnitte, Farbenpracht, Unmengen an Moki Marbles, Hoodoos, Einsamkeit |
Die Beschreibung von Fritz Zehrer brachte mich dazu, diese Route zu wandern. Und wie er verspricht, habe ich keinen Meter dieser Wanderung bereut.
Um sich einen der zwei Parkplätze sichern zu können, sollte man zeitig genug am Trailhead ankommen. Ich brach während der Dämmerung in Escalante auf und fand die Parkmöglichkeit frei vor. 7:30 Uhr lief ich los. Der Pfad Richtung Canyon ist deutlich zu sehen. Die ersten Schritte waren noch nicht sehr aufregend. Doch farbige Felsen konnte ich schnell erkennen. Sie gaben mir einen kleinen Vorgeschmack auf den Canyon. Ich erreichte einen Dryfall, der leicht zu umgehen war. Nun befand ich mich Mitten in der prächtigen Landschaft. Der erste Slotabschnitt ließ nicht lange auf sich warten und ihm folgten noch einige. Manche sind sie nicht durchgängig passierbar. Ich suchte mir dann einen Weg meistens links oberhalb und lief von unten wieder ein Stück in die Canyons hinein. Kräftig Farben treten nicht nur in den Slotabschnitten ans Tageslicht, überall im Bighorn Canyon konnte ich sie bewundern. Manche Muster ähnelten denen im Zebra Slot Canyon.
Nach etwa 6,5 Kilometern, gegen 11:00 Uhr erreichte ich die Mündung vom Bighorn Canyon in den Harris Wash, ein breiter Talgrund mit steilen Wänden mit verschiedenen Farben und Mustern. Auch hier gefiel es mir sehr gut. Ich lief in südliche Richtung. Vier Kilometer waren es bis zum Abzweig zum Zebra Slotcanyon. (Meine Angabe von vier Kilometern ist nur eine grobe Richtlinie. Sie hängt davon ab, wie sehr man den Schleifen vom Wash folgt bzw. sie abkürzt.) Es war der zweite deutliche Wash, der von links in den Harris Wash mündet, direkt vor einem großen Felsen, nicht
in der Mitte eines Tales. Ich bog hier also nach Osten ab. Ein paar Spuren waren sogar zu erkennen und ich fand den Eingang in den Zebra Slotcanyon. Leider stand in ihm nach wenigen Schritten tiefes Wasser. Das Eis zu dünn um mich zu tragen, brach ich ein weiteres Vordringen in den Zebra Slot ab. Außerdem waren an den Canyonwänden nach einem Hochwasser einige Meter hoch Sand und Schmutz abgelagert, sodas die Muster sehr vergraut erschienen. Ich verließ den Zebra Slot, wendet mich scharf nach rechts und stieg den Felsen hinauf, direkt neben dem Canyon. Einen Weidezaun mußte ich übersteigen. Oben angekommen, erwartete mich wieder eine neue Landschaft, kahler Sandstein, mit Sand gefüllte Senken, in denen Cottonwood Trees gedeihen, auch mal Dünen und Unmengen von Moki Marbles in allen Varianten. Viele waren noch halb im Fels eingeschweißt, andere aufgebrochen, auch Zwillinge konnte ich entdecken. Ein Felsen, der fast an die Coyote Buttes South erinnert (nicht so kontrastreich und zerbrechlicher) erscheint. Hier hielt ich mich links und erblickte bald den ersten von drei Hoodoos, die den Rückweg kennzeichnen. Vorbei an sandgefüllten Potholes ging es weiter. Links erscheint eine große Düne. Auch linker Hand ist bald der zweite Hoodoo zu erkennen, für mich der Schönste, sogar mit bläulichen Farbtönen. In der Ferne leuchteten die schneebedeckten Henry Mountains. Ich hielt in nördlicher Richtung auf rot und gelb gefärbte Slickrockflächen zu. Links davon erkannte ich dann den dritten Hoodoo. Weiter nach Norden befindet sich ein Hügel auf direktem Weg zum Auto. Ich lief auf ihn hinauf, freute mich auch, mein Auto zu sehen. Leider war die nördliche Rand so steil, daß ich nicht hinunter kam. Ich mußte mir nach links einen einfacheren Weg suchen. Diesen Hügel, der oben auffällig braun gefärbt ist, sollte man gleich an seiner westlichen (linken) Flanke umgehen. 15:30 Uhr war ich zurück am Auto, eine wunderschöne Wanderung war zu Ende.
Vom Zebra Slot geht es stetig bergauf. Ich denke, dieser Abschnitt kann im Sommer zu einer richtigen Bratpfanne werden. Schatten findet man fast nie. Doch wer Einsamkeit mag, wird sich hier wohl fühlen.
Wer sich gut mit einer Karte im und am Gelände orientieren kann, wird ohne GPS-Empfänger auskommen. Zur Kontrolle meiner Position, besonders, um bei den Abzweigen sicher zu sein, leistete mein GPS-Gerät gute Dienste.
Bighorn Canyon auf einer größeren Karte anzeigen