Am Montag, den 10. September, fuhren wir von Umeå ins westlich gelegene Bjurholm. Hier ist eine Elchfarm und wir konnten nun auch Elche sehen. Leider ist zu dieser Jahreszeit die Farm für Besucher nicht mehr geöffnet. Durch den Zaun waren aber einige Tiere zu beobachten. Ich war von der Größe der Elche überrascht. Vor Jahren konnte ich in Kanada Elche beobachten und hatte sie wesentlich kleiner in Erinnerung. Vielleicht werden sie in Nordamerika nicht so groß oder es waren Jungtiere.
Von Bjurholm ging es weiter in südlicher Richtung am Bottnischen Meerbusen entlang zum National Park Skuleskogen. Es ist der höchste und eindrucksvollste Küstenabschnitt Schwedens mit wenig beeinflußten Wäldern. Hier hat nach dem Rückzug der eiszeitlichen Gletscher die größte Landhebung stattgefunden. Selbst während des letzten Jahrhunderts hob sich das Land etwa einen Meter.
Am National Park angekommen, liefen wir trotz leichten Nieselregen los. Das erste Stück des Weges liegt außerhalb des Parks und wird forstwirtschaftlich genutzt. Auf vielen Tafeln entlang des Weges kann man einiges über die heutige Art der Waldnutzung erfahren. Beim Aufstieg zum Slåttdalsberget kam uns überall Wasser entgegen. Es schien als liefen wir in einem Bach und nicht auf einem Waldweg. Ausweichen war auch nicht möglich. Überall nasses Moos und Kräuter. Auf dem knapp 300m hohen Berg erreichten wir die Schlucht Slåttdalskrevan. 200 Meter lang, sieben Meter breit und 40 Meter tief. Der Regen nahm immer mehr zu. Von hier oben hat man eigentlich eine gute Aussicht auf den See Tärnättvattnen und den Bottnischen Meerbusen mit Halbinseln und Inseln. Den See konnten wir sehen. Den Bottnischen Meerbusen in grauen Wolken nur erahnen. Zurück am Auto waren wir wieder ziemlich naß. Übernachtet haben wir dann in Sundsvall.
Entlang des Indalsälven fuhren wir Dienstag Richtung Åre. Heute war wieder schönes Wetter und die Landschaft sah richtig gut aus. An Östersund vorbei erreichten wir Åra. 20 Kilometer westlich von Åre war der Wasserfall Tännforsen unser nächstes Ziel. Auf 60 Meter Breite stürzen die Wassermassen 38 Meter tief in den See Duved. Südlich von Åre liegt das Naturreservat Vålådalen. Wir überlegten, ob wir dort an den folgenden Tagen noch eine Wanderung durchführen sollten. Es waren aber schon wieder dicke graue Wolken zu sehen. Vorallem Chris war nun dagegen und wir ließen es auch bleiben. Wie sich am schon am Abend zeigte, war das die richtige Entscheidung, wieder Regen. Wir versuchten nun möglichst viel Nebenstraßen, oft Schotterpisten, zu nutzen, und erreichten am Abend Mora. Bei häufigem Sonnenschein konnten wir noch einige Mal die Schönheit der herbstlichen nordischen Wälder erleben.
Am Mittwoch fuhren wir von Mora zu Bärenpark im 15 Kilometer nördlich gelegenen Orsa. Außer Bären in einem großen Gehege kann man hier auch Wölfe, Polarfüchse, Luchse und mit Glück einen Vielfraß sehen. Als nächstes hielten wir noch in Falun an und besichtigten die alte Miene und die nordischen Skianlagen.
Stockholm