1. Tag: Durch Barranco de las Angustias zur Zona Acampada am Playa de Taburiente.
2. Tag: In der Caldera zu los Brecitos und Mirador Hoya Verde
3. Tag: Zurück durch Barranco de las Angustias
1.Tag: Gegen Mittag brach ich am Parkplatz am Barranco de las Angustias auf. Mit Rucksack, Zelt und Verpflegung für zwei Tage. Dem mit Geröll beladenen Bachbett folgend, mal rechts, mal links, mal im Bach wanderte ich in die Caldera. Vor Dos Aguas verlor ich den richtigen Weg. Ich lief an einem Kanal entlang, der plötzlich endete. Unterhalb ein steiler Abhang. Ich dachte schon, ich muß einen Großteil des Weges wieder zurück gehen, fand dann aber doch eine Möglichkeit, hinab ins Bachbett zu gelangen. Bei Dos Aguas, dem Zusammenfluß vom Rio Taburiente und einem weiteren Bach, folgte gleich das nächste Hindernis.
Der Taburiente Bach mußte durchquert werden. Am Rand hatte jemand einen Knüppel zurück gelassen. Dieser bot mir besseren Halt beim barfuß Durchwaten des Baches. Bald erreichte ich den Abzweig zur Cascada Colorada. Den Abstecher dorthin hob ich mir allerdings für den Rückweg auf. Hinter einer Biegung wurde das erste Mal der Blick zum Roque Idafe frei, ein Basaltmonolith, der den Urkanariern heilig war. Nach steilem Anstieg aus dem Bett des Baches über ca. 250 Höhenmeter war es nicht mehr weit bis zum Zeltplatz Playa de Taburiente. Unter großen duftenden Kiefern schlug ich mein Zelt auf. Später war eine Erfrischung am Bach sehr wichtig. In dem riesigen Geröllfeld fließt das Wasser oft unter den Steinen und tritt irgendwo wieder zu Tage. Am Abend wurde noch meine Zeltgenehmigung, die kostenlos im Besucherzentrum ausgestellt wird, kontrolliert.
Daten: ca. 8km, ca. 530m Höhenunterschied
2.Tag: Gegen 7.15 Uhr machte ich mich auf den Weg zu Aussichtspunkt Los Brecitos. Mehr zu diesem Ort am Ende. Unterwegs immer wiederschöne Blicke in die Caldera, die sich mehr und mehr mit Sonnenlicht füllte. An Quellen und kleinen Bächen wurde der Kiefernwald durch sattes Grün von Lorbeerbäumen und anderen Pflanzen unterbrochen. Auf dem selben Weg war ich gegen Mittag zurück am Zeltplatz. Ein recht schöner, aber nicht der interessanteste Weg in der Caldera.
Daten: ca. 5,5km, ca. 250m Höhenunterschied
Gegen 13.00 ging ich los Richtung Mirador Hoya Verde. Nach Querung des breiten Barrancobett des Rio Taburiente steigt der Weg am Fuß des Roque del Huso in Zickzack-Kehren steil an. Die mit Kiefern gekrönte Felsnadel des Roque del Huso mit Playa de Taburiente tief unterhalb und Pico Bejenado im Hintergrund stellt für mich das schönste Motiv auf La Palma dar.
Nun geht es ein Stück auf dem Bergrücken entlang. Doch der nächste Anstieg läßt nicht lange auf sich warten. Hat man ihn überwunden, steht man am Aussichtspunkt auf die Cascada de la Fontada. Über eine recht große Höhe stürzt das Wasser über Felsen zu Tal. Vor mir ein senkrechter Abhang. Der Untergrund besteht ja nicht aus Felsen, sondern aus aufeinander geschichtetem Auswurfmaterial.
Bei vielen Kiefern verlaufen die Wurzel erst ein Stück durch die Luft, weil der Boden darunter wegerodiert ist. „Da fragte ich mich schon, ob ich mich nicht lieber von dem Steilhang entfernen sollte.“
Mein Ziel hatte ich ja auch noch nicht erreicht. Also weiter bergan. Später entlang der Calderawand. Dann endlich konnte ich in die steile Schlucht schauen. Ein Wasserlauf mit einigen kleinen Pools. Nach kurzem Abstieg nutzte ich einen der Pools für eine ausgiebige Erfrischung. Das war der Höhepunkt dieser schönsten Wanderung in der Caldera. Zurück ging es auf dem selben Weg. Noch ein kurzer Hinweis: vom Playa de Taburiente werden auf nur knapp mehr als drei Kilometern über 600 Höhenmeter überwunden! Das entspricht fast 20% Steigung! Aber es geht nicht nur bergauf. Darum sind die meisten Abschnitte wesentlich steiler.
Am späten Nachmittag verfolgte ich wieder, wie die Berge am Rand der Caldera von der tiefstehenden Sonne angestrahlt wurden, während die Playa de Taburiente schon lange der letzte Sonnestrahl verlassen hatte.
3. Tag: Nun stand der Rückweg aus der Caldera an. Dieser war indentisch mit dem Weg vom ersten Tag. Der kurze Abstecher zur Cascada Colores kam allerdings noch hinzu. Durch Mineralien im Wasser ist das Barrancobett von rot bis gelb gefärbt. Das Wasserfall der Cascada befindet sich allerdings an einer alten Staumauer, also von Menschen geschaffen und nicht natürlich entstanden. Den kurzen Abstecher sollte man aber trotzdem nicht auslassen. Kurz vor der Cascada zweigt noch ein anderer Bach ab. In dem lädt nach wenigen Metern ein Pool unterhalb eines kleinen Wasserfalls zu einer Erfrischung ein.
Tipps: Jedem, der auf La Palma wandern will, rate ich, auch eine Tour in der Caldera zu unternehmen. Es muß auch nicht unbedingt im Zelt übernachtet werden. Morgens ab acht Uhr fahren Taxis (Geländewagen) vom Parkplatz am Barranco de las Angustias zum Aussichtspunkt Los Brecitos. Von dort kann man dann zum Playa de Taburiente und weiter durch das Bett des Barranco de las Angustias zurück zum Parkplatz wandern. Wer sich fit genug fühlt, schafft zusätzlich sicher auch den Weg zum Mirador Hoyo Verde. Empfehlen kann ich das nur. Für mich war es der schönste Abschnitt in der Caldera de Taburiente und auch ein Höhepunkt auf La Palma. Dann sollte man aber unbedingt am Morgen eines der ersten Taxis zu Los Brecitos nehmen.
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