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Wanderungen in Kanada

Tonquin Valley Beschreibung
Bilder

Zum Surprise Point Campground

östlich vom Maccarib PassAm Portal Creek Trailhead habe ich meinen Rucksack fertig gepackt und bin kurz vor neun losgelaufen. Durch Wald führt der Weg bergauf. Nach 3,5 km wird ein Seitenarm des Portal Creek überquert. Bald folgt ein Geröllfeld. Jetzt war ich schon weit über dem Talgrund. Links unten der Creek, rechts steile Felswände, von denen schon viel Gestein abgestürzt ist. Da machte ich mir schon Gedanken, sagte mir aber, warum soll gerade jetzt wieder etwas abbrechen. Weiter unten im Wald war noch Nebel, jetzt kam mehr und mehr die Sonne durch. Ich hatte ein gutes Gefühl, was das Wetter betrifft. Kurz bergab war ich wieder am Portal Creek und am gleichnamigen Campground. Hier begann der Anstieg zum Maccarib Pass. Schneller, als ich unten dachte, war ich am Pass. Nun wurde der Blick nach Westen frei. Leider sah ich eine ziemlich dichte Wolkendecken und hoffte jetzt einfach, daß es nicht wieder regnet. Von einzelnen Tropfen abgesehen, blieb es trocken bis in die Nacht. Die Wege wurden nun schlechter, von Pferden ausgetreten und sehr naß, z. T. schlammig und sumpfig. Das zog sich bis zum Clitheroe Campground so hin. Vom Pass bergab wird einige Mal der sich windende Maccarib Creek überquert. Nach fünf Kilometern erreichte ich den Maccarib CG. Von hier wieder ein Stück durch Wald kam schnell der Amethyst Lake in Sicht. Einige sehr sumpfige Abschnitte sind hier mit Stegen präpariert. Die letzten Kilometer vom Clithereo CG sind "pferdefrei" und in besserem Zustand, zumindest bergab bis zur Talsole. Nun bekommt auch der nasse Füße, der sie bis hierher trocken halten konnte. Bis zum Abfluß des Amethyst Lake ist ein Sumpf zu passieren. Doch danach stand ich schnell am Surprise Point Campground, ein wirklich schöner Ort. Nördlich der Amethyst Lake, östlich und südlich tolle Panoramen, die sich in vielen kleinen Tümpeln und Pfützen spiegelten und im Westen die Ramparts ganz nah. Nach Zeltaufbau erkundete ich die nähere Umgebung. In einiger Entfernung saß ein Weißkopfseeadler in einem hohen Baum. Die nun folgende Nacht war ich allein hier.


Ins Eremite Valley

Eremite ValleyNoch vor der Dämmerung fing es an zu regnen. Mit kleinen Pausen ging das eine ganze Zeit. Ich dachte, wieder einen Tag in dem kleinen Zelt verbringen. Halb acht hatte es gerade mal wieder aufgehört zu regnen. Ich kroch aus dem Zelt. Mit kräftigen Flügelschlägen startete der Weißkopfseeadler aus einem Baum direkt neben meinem Zelt. Ich sah viele Wolkenlücken und nur noch ganz hohe Wolken. Nun war ich mir ziemlich sicher, daß das der letzte Regen war und sich schönes Wetter entwickelt. Ich frühstückte, packte Verpflegung in den Rucksack und lief los Richtung Arrowhead Lake. Nach ein paar Kilometern lohnt sich der kurze Abstecher zur Waites Memorial Hut. Sie liegt sehr schön am kleinen Outpost Lake. Ein Nebeneingang war offen und ich sah mich drinnen um. Danach kehrte ich zurück zum eigentlichen Weg, sah wieder dieses schöne Tal mit saftigem Grün, dem mäandernden Eremite Creek und vergletscherten Bergen. Nach einem etwas breiterem, flachen Abschnitt im Tals ging es weiter bergauf. Es war sehr schön, ich war ganz allein hier. Oben bot der dreieckige türkisfarbene Arrowhead Lake einen tollen Anblick. Ganz zu schweigen von den vielen Ausblicken auf die Berge mit teilweise großen Schnee- und Gletscherflächen. Vom Eremite Mountain rutschte gerade viel Schnee ab. Auf dem Rückweg, während einer Pause auf einer kleinen Wiese, hörte ich einen der vielen Steinschläge. Meistens ist ja alles vorüber, wenn man das Krachen hört (wegen der Entfernung). Ich suchte doch die gegenüberliegende Seite vom Tal nach den Steinen ab, sah sie auch stürzen und verfolgte ihren Weg zum Tal. Weiter unten auf einem Geröllfeld entdeckte ich dabei einen Grizzly, der vor den fallenden Felsbrocken ausriß. Ein angrenzendes Schneefeld rutschte er auf allen Vieren runter. Der Tag war noch nicht weit fortgeschritten. Darum lief ich nicht direkt zurück zum Campground, sondern bog noch ab Richtung Astoria River. Dabei passierte ich den schönen Chrome Lake. Später lagen noch einige Teiche und Tümpel am Weg, in denen sich die südlichen Ramparts spiegelten. Nach etwa drei Kilometern drehte ich um. Zurück am Campground waren nun alle acht Plätze belegt. Nach kurzen Gesprächen mit den neuen Gästen über das Erlebte, legte ich mich ins Zelt, hatte den schönen Tag schon beendet. Ich bemerkte jemanden aufgeregt über den Campground laufen und dachte gleich, etwas Besonderes gibt es noch zu sehen. Er wollte den Sonnenuntergang beobachten. Dabei kamen drei Caribous aus dem Wald und fraßen in der Nähe des Campgrounds. Es waren Woodland (Mountain) Cariboos. Das war noch ein Highlight zum Abschluß eines schönen Tages, den ich am frühen Morgen wegen dem Regen sehr skeptisch begonnen hatte.


Zum Maccarib Campground und weiter, Richtung Moat Lake

Amethyst Lake und RampartsNach einem nächtlichen Schauer befürchtete ich schlechtes Wetter für den heutigen Tag. Wie fast immer war ich gegen fünf Uhr wach, schaute vorsichtig aus dem Zelt und sah einen wolkenlosen Himmel. Jetzt kam sofort Begeisterung auf. Ich frühstückte, packte Verpflegung für den Tag in den Rucksack und los ging es Richtung Maccarib Campground. Wie oft zu dieser Uhrzeit war es windstill und die Wasserflächen lagen ohne Wellen vor mir. So auch der Amethyst Lake. Am östlichen Rand bahnte ich mir den kurzen Weg durch nasses Kraut und Gestrüpp zum Ufer. Hier gelang mir ein tolles Foto. Die gesamte Kette der Ramparts spiegelte sich im See. Vom Maccarib Campground lief ich den Abzweig hinauf zur Baumgrenze. Hier hatte ich einen wunderbaren Blick über einen großen Teil des Tonquin Valley. Der nördliche Teil des Amethyst Lake, die Ramparts (Sie dominieren die Szene.), bis hin zum Moat Lake. Am heutigen Tag sah ich besonders viele Bärenspuren auf den Wegen, auch hier, aber keine Bären. Meinen Rucksack hatte ich am Maccarib Campground zurück gelassen. Als ich wieder dort war, aß ich etwas und lief weiter Richtung Tonquin Pass und Moat Lake. Am nördlichen Ende des Amethysr Lake befindet sich die Tonquin Valley Lodge mit dem Pferdecamp. Der Weg bis dorthin und der Wald in der Umgebung waren in einem furchtbaren Zustand, alles zertrampelt. Ab dem Camp ist es nicht einfach den Weg zu finden. Oft verliert sich der Pfad und ich mußte eine neue Route suchen. Die Orientierung fällt aber leicht. Es geht talabwärts Richtung Moat Lake. Ihn kann man meistens sehen. Sumpf, Wasser und Steine erschweren das Vorankommen. Bis zum See war mir zeitmäßig dann zu weit. Ich hielt am Moat Creek an. Hier blieb ich über eine Stunde. Bei leichtem Wind ließen mich die Mücken in Ruhe. Ich stieg einmal bis über den Kopf ins Wasser. Das tat gut. Gegen ein Uhr nahm ich den Rückweg zum Campground auf. Unterwegs kamen mal paar Tropfen aus einer Gewitterwolke. Kurz vor dem Surprise Point CG auf der Brücke über den mehrere Meter breiten Abfluß des Amethyst Lake blieb ich noch eine Zeit sitzen und beobachtete Forellen im seichten, stark strömenden Wasser. 27 Kilometer legte ich heute zurück.


Zurück zum Portal Creek Trailhead

Wolken über dem Patrol CreekNach Frühstück und Packen lief ich 6:15 Uhr los. Das Wetter war wieder super. Ich kam ganz gut voran. Die Wege waren heute viel trockener. Der Sonnenschein der vergangenen Tage hat schnell Wirkung gezeigt. Es gab nur noch wenige Schlammabschnitte. Zwischen Surprise Point und Amethyst Campground sah ich wieder frische Bärenspuren. Auf dem Weg zum Maccarib Pass mußte ich immer wieder in das schöne Tal zurück blicken. Mit der Zeit kam Bewölkung auf. Gegen 11:30 Uhr erreichte ich den Maccarib Pass und machte eine halbe Stunde Pause. Bei etwas Wind waren die Mücken verschwunden. Nach einer weiteren halben Stunde Weg schaute ich zum Pass zurück und sah dort Regen. Donner kam auch aus den Wolken. Diese begleiteten mich nun bis zum Trailhead, aber es fielen nur wenige Tropfen. 14:00 Uhr hatte ich die 26 Kilometer zurück gelegt und war am Auto.

Am Abend in Jasper, endlich wieder eine vernünftige Mahlzeit aus einer guten Küche, ging ein starker Wolkenbruch nieder und ich war froh, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Auch der folgende Tag war sehr verregnet. Die Freude über das viele schöne Wetter während der Wanderung war nun noch größer.

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© 2010-2016 Jens Dechant
Gewitterwolken über dem Patrol Creek
Amethyst Lake und The Ramparts
wieder Wolken östlich vom Maccarib Pass
im Eremite Valley