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Wanderungen in Patagonien

Sendero Huerquenes
Bilder

1. Tag: Durch den Huerquehue Nationalpark zu den heißen Quellen am Rio Blanco

Lago ChicoDie Nacht verbrachte ich auf dem Campingplatz nahe am Besucherzentrumt. Mein Zelt wollte ich nicht auf dem aufgeweichten, tiefschwarzen Urwaldboden aufbauen und schlief kurzer Hand in meinem Nissan X-Trail. Nachts waren viele Sterne zu sehen. Das ließ mich auf gutes Wetter hoffen. Halb acht brach ich also auf. Nach 30 Minuten verlässt der Weg das Ufer von Lago Tinquilco und es beginnt der eigentlichem Wanderweg. Im Urwald führt der Weg steil bergauf. Bald bietet sich der kurze Abstecher zum Wasserfall Salto Nido del Aquila an. Am Abzweig stehen Bänke. Hier kann man das Gepäck ablegen, sie für eine Pause nutzen und den Blick auf Vulkan Villarica genießen. Nach etwas mehr als zwei Stunden war das Ende des Aufstiegs erreicht. Der gesamte Weg führte durch fantastischen Regenwald mit Bäumen jeder Größe, von undurchdringlichem Gestrüpp, überwiegend Bambus bis zu mächtigen Urwaldriesen. Nun stand ich schnell am Ufer des Lago Cbico und die ersten Araukarien waren zu sehen. Es ging weiter durch fantastischen Wald. Die Araukarien sehen aus, als wären sie für eine Starwars Episode geschaffen, irgendwie nicht von dieser Welt. Hinter Lago Chico teilt sich der Pfad Ich wählte den linken, kürzeren Weg, vorbei an Lago El Toro, denn ich wollte zwei Etappen schaffen. Vom Lago El Toro ging es nochmal kurz bergauf. Dann folgt ein Gebiet, wo die großen Bäume fehlten. Wahrscheinlich fiel der Wald vor Nationalparkszeiten Brandrodungen zum Opfer. Aber er regeneriert sich. Im Bambusgestrüpp stehen schon viele kleine Araukarien. Von einem Aussichtspunkt überblickt man das Tal des Rio Renahue, weit hinten erscheint Lago Caburgua und direkt unten das Refugio Renahue. Steil bergab war ich kurz nach zwölf dort. Hier legte ich eine Mittagspause ein.. Auf tief ausgewaschenem Weg ging es wieder bergauf und ich befand mich schnell wieder im Araukarienwald. Dieser Wald wechselte sich nun mit kleinen Wiesen ab. Sie sind sicher auch die Folge von Feuern und wurden als Viehweide genutzt. Schließlich begann der Abstieg. Der Weg war wieder manntief ausgespült. Schnell wird der Wald lichter und kurz darauf stand ich an einem verfallenen "Landsitz" mit Scheune und Wohnhaus. Nun verlief der Rest der Strecke hinab ins Tal auf einem Fahrweg. Nicht lange und das nächste verfallene Haus zierte den Weg. Ich querte den Fluss und im Wald ging es weiter bergab. Ganz plötzlich, ich traute meinen Augen kaum, stand da ein ZT 300 mitten im Chilenischen Urwald. Dem Fahrweg weiter folgend erreichte ich die schmale Schotterstraße im Tal des Rio Blanco, bog nach rechts ab und war nach drei Stunden vom Refugio Renahue an den Thermen am Rio Blanco. Das Anwesen der Betreiber des kleinen Campingplatzes ist sehr einfach gehalten, ein Holzhaus und rundum nur Erde Wie mag das hier nach kräftigen Regenfällen aussehen? Man kann hier auch nach Essen fragen. Ich bekam ein Menü aus Tomaten Salat, Leber, Kartoffeln und Reis, sehr reichlich und gut. Der eigentliche Campingplatz liegt etwas flussabwärts neben den heißen Quellen. Mit Steinen sind ein paar Becken geformt und man mischt kaltes Wasser zu. Heute, Sonntag, war hier leider viel Betrieb. Vor allem Familien mir Kindern. Ich beendete den Tag mit einem wohltuenden Bad im heißen Wasser.


2. Tag: Zurück bis zum Refugio Renahue

Laguna PehuénBei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, Reif auf der Wiese nahm ich ein kurzes Bad in den heißen Quellen und lief gegen 8:00 Uhr los. Ein Stück folgte ich dem Fahrweg, der mich gestern aus dem Huerquehue Nationalpark zu den Termas am Rio Blanco geführt hatte. Kurz vor erstem verfallenen Haus zeigt ein Wegweiser nach links zur längeren Route über Laguna Pehuén. Diesen Weg schlug ich ein. Zuerst markieren ein paar Holzpflöcke die Route, dann ist Pfad eindeutig zu erkennen. Nach einem steilen Aufstieg gabelt sich der Weg, links zu Laguna Mercedes. Ich hielt mich Rechts Richtung Refugio Renahue. Allmählich geht es weiter bergauf, mal im Wald, mal am Waldrand. An einer ziemlich freien Fläche mit jungen Araukarien zweigt nach links der kurze Abstecher zu Laguna Pehuén ab.Auch sie ist wunderbar in den Urwald eingebettet, von Bergen umgeben.Bei Windstille am Morgen spiegelte sich diese tolle Landschaft im Wasser des Sees. Zurück auf Hauptweg weiter Richtung Refugio Renahue. Im Urwald sah ich immer wieder Spuren und Hinterlassenschaften von Rindern. Manch schlammige Stellen waren problemlos zu passieren. Es ging nun bergab. Bald erkannte ich links, weit oben,einen Felsabbruch. Das Geröll hatte weiter unten den Weg verschüttet. Zwischen Felsbrocken und umgestürzten Bäumen fand ich jedoch jedoch leicht hindurch. Kurz darauf stand ich am Abzweig zum Refugio. Dieses hatte ich 12:30 erreicht. Nach einer Mittagspause und Zeltaufbau begann ich zu Laguna Angelina zu wandern. 45 Minuten durch Bambusgestrüpp überragt von großen Bäumen dauerte es und ich stand am Ufer. Ein nächster toller See im Urwald. Ich kehrte nun nicht direkt zum Refugio zurück. Kurz vorher weist ein Schild flussabwärts zu einer Möglichkeit, etwas zu essen und zu trinken bekommen zu können. Diesem Weg folgte ich. Nach 15 Minuten tauchte das Anwesen auf. Ein älteres Pärchen saß ganz entspannt und scheinbar sehr zufrieden am Tisch und trank Mate. Ich aß und trank eine Kleinigkeit, bezahlte mit reichlich Trinkgeld und verließ die zwei Richtung Refugio Renahue.


3. Tag: Zurück zum Besucherzentrum

Villarica, Lago TinquilcoNiedrige Nachttemperaturen bescherten mir wieder ein nasses Zelt. Vom Refugio den bekannten Weg bergauf erreichte ich eine Weggabelung. Nun, mit reichlich Zeit, bog ich ach links ab und wählte den etwas längeren Weg vorbei an Laguna Los Patos und Lago Verde. Auch Laguna Huerquehue statte ich jetzt einen Besuch ab. Ihr verdankt der Nationalpark seinen Namen. Bei wieder sehr schönem Wetter begleitet von allerlei Vogelstimmen kam ich gut voran. Den Anblick der von Urwald gesäumten Seen genoss ich wieder in vollen Zügen. An Lago Chico begann der Abstieg zurück zu Ufer von Lago Tinquilco. An den Aussichtspunkten präsentierte sich heute der See im Vordergrund und dahinter Vulkan Villarica in voller Pracht. Gegen zwölf Uhr war ich zurück im bewirtschaftetem Land. Ein kleines Restaurant lud zu einem Imbiss ein. Der Tag war noch nicht weit fortgeschritten und ohne zu zögern entschied ich mich, noch Mirador Quinchol zu wandern. Schon jetzt war der Besuch des Parque Nacional de Huerquehue ein gelungener Abschluss meiner Patagonienreise.

© 2010-2016 Jens Dechant
Lago Tinquilco und Vulkan Villarica
Laguna Pehuén
der erste Blick auf Lago Chico